Entwicklung und Erprobung der Checkliste
Dem eigentlichen Peer-Review-Verfahren ging ein Forschungsprojekt des Instituts für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald zur „Prozess- und Ergebnisqualität im ambulanten Durchgangsarztverfahren“ voraus, das von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) gefördert wurde [1]. In einem Teilprojekt dieses Forschungsvorhabens wurde unter der Mitwirkung eines Expertenkreises mit Mitgliedern aus der Durchgangsärzteschaft, der Unfallversicherungsträger und der DGUV eine Checkliste zur Beurteilung von Durchgangsarztberichten entwickelt und erprobt [3].

Das Teilprojekt gliederte sich in drei Phasen:

Phase I: Inhaltliche Ausarbeitung der Checkliste
Phase II: Pilotstudie zur Beurteilerübereinstimmung
Phase III: Online-basierte Erprobung unter Realbedingungen.

Aufbau und Struktur der Checkliste
Die nach Abschluss des ersten Peer-Reviews 2017/18 modifizierte, aktuell eingesetzte Checkliste zur Beurteilung der originalen Angaben eines Durchgangsarztberichtes enthält neun standardisierte, qualitätsrelevante Checklistenfragen, welche durch die Peers jeweils mit „Ja/Nein“ beantwortet werden (siehe Tabelle).

In einer abschließenden Bewertungsfrage wurde durch den Beurteiler zusätzlich die allgemeine Qualität des D-Berichtes eingeschätzt. Hierbei standen gestaffelte Wortbewertungen von „sehr gut“ bis „ungenügend“ im Sinne des Schulnotenprinzips als Antwortmöglichkeiten zur Auswahl.

Hintergrundinformationen zu einem Fall
Um dem Beurteiler eine ausreichende Informationsgrundlage für seine Bewertung zu geben, wurden ihm zunächst wichtige AUm den Beurteilenden eine ausreichende Informationsgrundlage für ihre Bewertung zu geben, werden ihnen zunächst wichtige Angaben zur verletzten Person (Alter, Geschlecht, Beschäftigung, Arbeitszeiten, Bemerkungen z.B. zu Kontextfaktoren) und zum Unfall (Unfall- und Eintreffzeit) zur Verfügung gestellt, soweit diese im Durchgangsarztbericht dokumentiert sind. Auch in anderen Sektionen werden an inhaltlich passenden Stellen weitere Hintergrundinformationen ausgegeben (z.B. Vom Unfall unabhängige gesundheitliche Beeinträchtigungen in der Sektion „Befund“), sofern diese im originalen Durchgangsarztbericht enthalten sind.

Literatur

[1] Nolting et al. (2016), Qualitätssicherung im ambulanten D-Arzt-Verfahren. TraumaBerufskrankh · 18(Suppl 3):S277–S280.

[2] Szczotkowski et al. (2017), Entwicklung und Erprobung einer Checkliste zur Beurteilung der Qualität von Durchgangsarztberichten. Trauma Berufskrankh · 19:41–46.